Trauma auflösen

Trauma auflösen – Dissoziieren können wird dafür gebraucht
Gehen Sie innerlich, wenn Sie eine Verletzung, Prägung oder Trauma auflösen wollen, nicht gedanklich in diese Situation. Bleiben Sie außerhalb der Situation, Sie werden sich ansonsten wieder genauso schlecht fühlen wie zum damaligen Zeitpunkt. Schauen Sie sich die Situation von außen, also dissoziiert an.
Dissoziieren heißt, dass Sie sich von außen oder auf einer Leinwand/Bühne oder aus der Hubschrauberperspektive sehen können und dadurch nicht die Gefühle vom prägenden Erlebnis nochmal erleben müssen.
Assoziieren heißt, dass Sie aus sich selbst herausschauen und die Situation mit allen Gefühlen nochmal erleben.
Übung: Denken Sie an Ihre letzte Achterbahnfahrt zurück. Wie ist Ihr Gefühl dabei? Ist es mulmig, so schauen Sie assoziiert aus sich heraus. Wenn Sie dissoziiert auf die Achterbahn schauen, also sich selber von außen in der Achterbahn sitzen sehen, wird dieses mulmige Gefühl sich legen.
Wie Traumatas mit der Empowering-Methode aufgelöst werden, können Sie bei uns im Coaching erfahren oder in der Systemischen Coaching Ausbildung bei uns erlernen.
Trauma auflösen – Möglichkeiten, das Dissoziieren zu unterstützen sind:
a) Wechseln von der Position des Prägungserlebnisses zur Meta-Position, d. h. eine neutrale Position, von der das Ereignis aus sicherer Entfernung betrachtet werden kann oder
b) lassen Sie den Klienten nach oben schauen und unterstützen Sie dies mit einer Handbewegung (normalerweise wird nach unten geschaut, wenn assoziiert und nach oben, wenn dissoziiert erlebt wird) oder
c) lassen Sie die Person sich und die anderen Personen von damals innerlich auf einer Filmleinwand in einem Kino sehen, vielleicht noch mit einer Glasscheibe dazwischen …
Kann der Klient nicht dissoziieren, so kann hier nicht weitergearbeitet werden. Deshalb ist es notwendig, diese Fähigkeit vorher zu überprüfen. Als Vorbereitung nimmt man dazu ein Thema wie Achterbahnfahren oder ein Erlebnis der Person, woran sie sich gern oder neutral erinnert, und findet heraus, wie das Dissoziieren für die Person am einfachsten geht. Neben der Filmleinwand gibt es noch weitere Möglichkeiten wie Hubschrauberperspektive, von einem Berg schauen, in Begleitung einer ressourcevollen Person das Geschehen mit einer Videokamera anschauen.
Oft reicht es aus, wenn die ehemalige Situation als Ahnung oder unklares Bild auftaucht. Andere können das Erlebnis real in allen Einzelheiten vor dem inneren Auge sehen. Ist zum Bearbeiten von Prägungen jedoch nicht nötig, eine Ahnung davon zu haben, genügt.
Viele Methoden arbeiten jedoch damit, die Person wieder assoziiert in die schwierige Situation zu schicken. Neben den schlechten, damals erlebten Gefühlen, wie z. B. Schmerz oder Angst, erkennt die Person, worin das Problem liegt. Dann wird gemeinsam erarbeitet, wie die Person mit dieser bleibenden Thematik, z.B. Sucht, umgehen kann.
Doch genau vor dem erneuten Erleben der schlechten Gefühle haben viele Menschen Angst.
Beim Coaching oder der Mediation mit Hilfe der Empowering- und Genea-Methode gehen die Klienten innerlich auf ihrer Zeitlinie immer zu dem Zeitpunkt (in die Zeit zurück), an dem die Situation noch gut war. Dieser Zeitpunkt darf auch assoziiert erlebt werden und der Klient sich gut fühlen. Erst dann schaut der Klient dissoziiert auf das folgende prägende Erlebnis und kann es dann bearbeiten.
Beispiel einer Auflösung eines Traumas
Ein Klient beschreibt sein Thema so: „Ich kann nicht singen und ich bin unmusikalisch. Das will ich ändern.“ Dazu ging er in Gedanken und mit seinem Gefühl soweit zeitlich in seinem Leben zurück, bis sich ein entspanntes Gefühl einstellte und er sagen konnte: „In dem Alter von fünf Jahren hatte ich dieses Gefühl, dass ich unmusikalisch bin, noch nicht.“ Von dort näherte er sich dem Prägungserlebnis. Es war in der ersten Klasse, dort durfte er beim Üben und bei einer Aufführung nicht mitsingen. Dieses war für ihn eine Systemgesetzverletzung mit Ausschluss, Trauer und Wut. Diese Prägung hatte dann bei dem Klienten zu dieser Angst und dem Gefühl sowie der Identitätsüberzeugung geführt.
Innerlich konnte er sich vorstellen, was die positive Absicht der Lehrerin war, weshalb er nicht mitsingen durfte. „Sie wollte, dass die Aufführung perfekt wird.“ „Sie wollte für sich Anerkennung von den Zuhörern.“ Dann überlegte er sich, wie die Lehrerin sich hätte anders verhalten müssen, damit bei ihm keine Systemgesetzverletzung entstanden wäre und sie dennoch ihre positiven Absichten erreicht hätte. Dazu fiel ihm ein, dass sie mit ihm mehrere Einzelsingstunden durchführen hätte können und er dann hätte mitsingen dürfen. Als er mit dieser Vorstellung zufrieden war, ging er als Sechsjähriger in diese neue Situation und erlebte sie neu. Auch damit war er zufrieden. Auch konnte die Lehrerin sein entstandenes Leid sehen und ihm seine Wut nehmen. Dadurch löste sich die Angst auf und das alte Gefühl. Die Identitätsüberzeugung veränderte sich. Mit diesem neuen Gefühl und der neuen Identitätsüberzeugung ging er dann innerlich durch seine Lebensgeschichte und brachte überall dort, wo die alte Überzeugung wirkte, das neue Gefühl und die neue Überzeugung hinein. Er aktualisierte seine Lebensgeschichte. Beispielsweise konnte er sich vorstellen, mit seinen Freunden mit Freude gemeinsam Gitarre zu spielen. Der Test in der Gegenwart war dann, dass er ein Stück ohne Angst sang.