Voraussetzungen für Empowering

Die Empowering – Methode wird verwendet, um prägende Erlebnisse aus der Vergangenheit neu zu erleben und neue Handlungsweisen, Gefühle und Überzeugungen zu erhalten.

Die hier vorgestellte Methode des Empowering baut auf die Technik des Neuprägens (reimprinting technique) von Dilts auf (Dilts, Die Veränderung von Glaubenssystemen – NLP Glaubensarbeit, S. 122 ff). Ich habe sie um das Basisgefühl als Eingangsgefühl erweitert, so dass es einfacher ist, zeitlich vor die erste Prägung zu gelangen. Zusätzlich kann das Kriterium „stimmig/unstimmig“ genutzt werden. Weiter habe ich zwei Ausstiegsschleifen integriert. Die eine Schleife führt dazu, Systemgesetzverletzungen aufzulösen, und die andere Schleife leitet zur Genea-Methode über.

Zwei Vorgehensweisen sind bei dem Empowering unbedingt einzuhalten:

Versetzen Sie sich/Ihren Klienten nie gedanklich in die prägende Situation von damals, sondern gehen Sie immer soweit auf der inneren Zeitlinie zurück, bis sich ein Gefühl von „davor“ einstellt, also ein Zeitpunkt vor dem prägenden Erlebnis visualisiert und gefühlt wird.

Beobachten Sie/Ihr Klient von dort aus auf der Zeitlinie dissoziiert, also mit innerem Abstand, z. B. Hubschrauberperspektive/Zuschauerperspektive, das prägende Erlebnis.

Wichtig: Gehen Sie innerlich, wenn Sie eine Verletzung oder Prägung bearbeiten wollen, nicht gedanklich in diese Situation. Bleiben Sie aus der Situation draußen, Sie werden sich ansonsten wieder genauso schlecht fühlen wie zum damaligen Zeitpunkt. Gehen Sie innerlich immer einen Schritt davor, wo es noch gut war. Nur so können Sie diese Themen von Grund auf abarbeiten.

Wichtig: Stellen Sie sicher, dass Sie bzw. Ihre Klienten dissoziieren können.

Dissoziieren heißt, dass die Person sich von außen oder auf einer Leinwand/Bühne sehen kann und dadurch nicht die Gefühle vom prägenden Erlebnis nochmal erleben muss. Assoziieren heißt, dass die Person aus sich selbst herausschaut und die Situation mit allen Gefühlen nochmal erlebt. Möglichkeiten, das Dissoziieren zu unterstützen sind:

a) Wechseln von der Position des Prägungserlebnisses zur Meta-Position, d. h. eine neutrale Position, von der das Ereignis aus sicherer Entfernung betrachtet werden kann oder

b) lassen Sie den Klienten nach oben schauen und unterstützen Sie dies mit einer Handbewegung (normalerweise wird nach unten geschaut, wenn assoziiert und nach oben, wenn dissoziiert erlebt wird) oder

c) lassen Sie die Person sich und die anderen Personen von damals innerlich auf einer Filmleinwand in einem Kino sehen, vielleicht noch mit einer Glasscheibe dazwischen …

Kann der Klient nicht dissoziieren, so kann hier nicht weitergearbeitet werden. Deshalb ist es notwendig, diese Fähigkeit vorher zu überprüfen. Als Vorbereitung nimmt man dazu ein Thema wie Achterbahnfahren oder ein Erlebnis der Person, woran sie sich gern oder neutral erinnert, und findet heraus, wie das Dissoziieren für die Person am einfachsten geht. Neben der Filmleinwand gibt es noch weitere Möglichkeiten.

Viele Methoden arbeiten jedoch damit, die Person wieder assoziiert in die schwierige Situation zu schicken. Neben den schlechten, damals erlebten Gefühlen, wie z. B. Schmerz oder Angst, erkennt die Person, worin das Problem liegt. Dann wird gemeinsam erarbeitet, wie die Person mit dieser bleibenden Thematik, z.B. Sucht, umgehen kann.

Doch genau vor dem erneuten Erleben der schlechten Gefühle haben viele Menschen Angst.

Bei der Empowering – und Genea-Methode gehen die Klienten innerlich auf ihrer Zeitlinie immer zu dem Zeitpunkt (in die Zeit zurück), an dem die Situation noch gut war. Dieser Zeitpunkt darf auch assoziiert erlebt werden und der Klient sich gut fühlen. Mir ging und geht es immer darum, Ursachen aufzudecken und von dort aus grundlegende Veränderungen zu ermöglichen. Wie mein Kollege Jürgen Weist sagte: „Wissen ist nur der Trostpreis.“

Empowering – Signale, Glaubenssätze / Überzeugungen und Gefühle verändern

Eine Prägung ist eine bedeutsame Erfahrung in der Vergangenheit, in der jemand einen Glaubenssatz und ein Gefühl „gelernt“ hat. Eine Prägungserfahrung beinhaltet oft auch unbewusstes Modell- oder Vorbild-Lernen in Bezug auf wichtige andere Personen. Der Zweck und das Ziel des Neuprägens ist es, die Ressourcen zu finden, die für eine Veränderung des Glaubenssatzes notwendig sind und auch dafür, die damaligen Rollen-Vorbilder auf einen neueren Stand zu bringen.

Es wird also die Erinnerung an das damalige Ereignis verändert und somit eine zweite Erinnerungsmöglichkeit mit einem neuen Glaubenssatz und Gefühl gebildet.
Meine Erfahrungen mit dem Neuprägen als Coaching-Instrument zeigen, dass wir als Menschen nicht zwischen dem unterscheiden können, was wir für unsere wirkliche Vergangenheit halten, und dem, was wir oft genug und intensiv, assoziiert phantasiert und uns ausgemalt haben. Darauf baut die Empowering – Methode auf. Wir erhalten dadurch neue Wahlmöglichkeiten. Das Alte wird nicht entsorgt, sondern bleibt parallel dazu erhalten. Wir können uns jedoch jetzt für das Neue (Gefühl, Glaubenssatz) entscheiden, wenn wir es in der Gegenwart benötigen.

Bitte haben Sie bei folgender Veränderungsarbeit die oben genannten Ökologiefragen im Kopf, die da lauten:

Was ist das Gute am Jetzt? Welche negative Auswirkung könnte sich ergeben, wenn der Glaubenssatz oder das Signal aufgelöst ist? Und was können Sie tun, damit diese negativen Konsequenzen nicht eintreten?

Hier nun eine Beschreibung für den Coach, wie er einen Klienten anleiten kann:

1a. Beginn: Finden Sie mit dem Klienten den zu verändernden Glaubenssatz bzw. das Signal.

Welches Signal bzw. welche Dynamik gibt es? Wie lautet der Glaubenssatz?

1b. Überprüfen Sie die Ökologie

Prüfen Sie bitte an dieser Stelle, ob der Klient diesen Glaubenssatz über sich selbst oder dieses Signal auch wirklich verändern will. Wenn nicht, stellen Sie die Ökologie-Fragen: Welche negative Auswirkung könnte sich ergeben, wenn der Glaubenssatz oder das Signal aufgelöst ist? Und was können Sie tun, damit diese negative Konsequenz nicht eintritt?

Wenn ein Körpersignal wie ein Schmerz als Signal genommen wird, dann wird im nächsten Schritt nicht mit diesem Körpersignal gearbeitet, sondern trotzdem der Schritt 2 durchgeführt.

2. Das tieferliegende dazugehörige Gefühl finden
Wer sind Sie dann, wenn das Signal / die Dynamik jetzt auftritt? Bitte sagen Sie einen Satz, der mit „Ich bin …“ anfängt. Welcher Satz mit „Ich bin …“ würde dieses Gefühl noch verstärken?


Beispiel: Eine Serie von Beinbrüchen ist das Signal.

„Als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen“, sagt der Klient dazu.
Wer bist du dann, wenn du an diese Serie von Beinbrüchen denkst?
„Ich bin hilflos.“
Und welcher Satz würde dieses Gefühl, welches zum Satz „Ich bin hilflos“ gehört, noch verstärken?
„Ich bin allein.“

Und welcher Satz würde dieses Gefühl, das zum Satz „Ich bin hilflos und ich bin allein“ gehört, noch weiter verstärken?

„Ich bin nichts wert – ich bin wertlos.“

Welcher der genannten Aussagen: Ich bin hilflos, allein, nichts wert und wertlos macht das stärkste und klarste Gefühl?

„Ich bin allein.“
Gibt es noch einen weiteren Satz, der dieses Gefühl noch weiter verstärken würde? „Nein, das Gefühl reicht aus und der Satz auch.“

Fragen Sie solange weiter, bis eine klare Aussage und ein klares Gefühl vorhanden sind. Dieses Gefühl ist normalerweise nicht angenehm, deshalb führen Sie die nächsten Schritte möglichst zügig durch.

3a. Führen Sie mit Hilfe der Gefühle in die Zeit, in der es noch gut war, also vor dem Prägungserlebnis zurück.

Nehmen Sie dieses Gefühl und diesen Satz auf der Identitätsebene „Ich bin …“ bzw. dieses Signal und gehen Sie damit langsam rückwärts (z. B. indem Sie rückwärts die Jahre zählen), bis sich das Gefühl verändert und Sie und Ihr Klient sich gefühlt vor dem Prägungserlebnis befinden. Dort ist noch alles gut. Es tritt dann ein entspanntes Gefühl ein.

Wenn Sie es gefunden haben, so beschreiben Sie das Gefühl davor. Wie ist es dort? Wo sind Sie da, wo es noch gut ist? Diesen Zustand als Ressource ankern, indem der Klient ein Stichwort sagt.

Wird an dieser Stelle keine Gefühlsveränderung zum Guten gefunden, also gibt es kein Davor, so geht der Klient bis zur Geburt zurück. Ist dort immer noch das Ausgangsgefühl, so heißt dieses, dass der Glaubenssatz oder das Signal / Gefühl schon von seinen Ahnen kommt. Hier wird dann die weiter unten beschriebene Methode „Dynamiken als Signal“ und die Genea-Methode durchgeführt.

3b. Führen Sie in das Prägungserlebnis mit Hilfe der Gefühle.
Gehen Sie nun langsam vorwärts, bis Sie die früheste Erfahrung des Gefühls oder des Symptoms erreicht haben. Wenn das Ausgangsgefühl anfängt, sich zu zeigen, und erste Bilder auftauchen, sofort dissoziieren. Bewusst werden Sie es normalerweise nicht finden, also überlassen Sie es Ihrem Unbewussten, Ihnen die richtigen und frühesten Bilder zu schicken.

Ist das Prägungserlebnis vorher bekannt, so wird dieser Schritt 3b nicht gebraucht und es geht gleich weiter mit der dissoziierten Betrachtung der Situation.

4. Lassen Sie dissoziieren

Ist eine Situation aufgetaucht, bringen Sie den Klienten sofort in eine dissoziierte Position. Dissoziieren heißt, dass die Person sich von außen oder auf einer Leinwand sehen kann und dadurch nicht die Gefühle vom prägenden Erlebnis nochmal erleben muss.

Die nächsten Schritte von 5 bis 9 werden alle dissoziiert durchgeführt. Geht der Klient während einer der folgenden Schritte 5-9 in die Assoziation, so stoppt der Prozess. Deshalb müssen Sie darauf achten, dass der Klient dissoziiert bleibt oder, falls er assoziiert, ihn wieder in die Dissoziation zurückholen. Sie bitten ihn, die Position zu wechseln, nach oben zu blicken oder den Film zu betrachten. Eine Assoziation können Sie an einer veränderten Haltung und Physiologie erkennen, beispielsweise ein Zusammensacken, ein Anspannen der Muskeln, Blick nach unten oder schnellere und flachere Atmung.

5. Verantwortliche finden lassen

Lassen Sie den Klienten das Ereignis dissoziiert sehen, so, als ob er einen Film oder Bilder von sich selber (als er noch jünger war) sehen würde.

Schauen Sie sich von außen in der Situation um, bzw. lassen Sie die Zeit / den Film etwas vor- und zurücklaufen, so dass Sie vielleicht einen größeren Überblick bekommen, welche Personen, außer Ihr jüngeres Selbst, zu diesem Prägungserlebnis dazugehören. Können Sie Ihr jüngeres Selbst sehen? Wie alt ist Ihr jüngeres Selbst? Können Sie die relevanten Personen sehen, die für diese Prägung verantwortlich sind?
Begrüßen Sie alle Personen, auch Ihr jüngeres Selbst auf Ihre Art und Weise. (Die Begrüßung unterstützt die Dissoziation.)

6. Positive Absichten der Beteiligten finden lassen

Finden Sie die positive Absicht des Verhaltens von jedem wichtigen Anwesenden heraus. Z. B. können Sie/Ihr Klient die Personen und Ihr/sein jüngeres Selbst höflich befragen. Welche positive Absicht könnte die verantwortliche Person gehabt haben – unabhängig von der negativen Auswirkung, die entstanden ist? Und welche weitere positive Absicht ist noch möglich?

Wenn mehrere verantwortliche Personen da sind, finden Sie von allen die positiven Absichten heraus.

Welche positive Absicht könnte Ihr jüngeres Selbst gehabt haben?

Wenn für alle wichtigen Beteiligten eine oder mehrere positive Absichten gefunden wurden (neu deuten), kommt es zu einer Art Versöhnungsphysiologie, erst dann darf zu Schritt 7 gegangen werden. Die Versöhnungsphysiologie zeigt sich beispielsweise durch eine Aufrichtung der Haltung, Entspannung der Gesichtszüge, evtl. ein Lächeln oder ein stärkeres Ausatmen.

7. Ressourcen und Wahlmöglichkeiten finden lassen

Welche Ressourcen / Energien / Fähigkeiten / Einstellung / Wahlmöglichkeiten bräuchte die verantwortliche Person, damit sie sich neu verhalten kann, so dass trotzdem deren positive Absicht gewahrt bleibt? Sie können auch die Person fragen, was sie gebraucht hätte.

Lassen Sie nun für alle verantwortlichen Personen neue Ressourcen finden und auch für das jüngere Selbst des Klienten.

Welche Ressourcen würden Sie Ihrem jüngeren Selbst geben? Sie brauchen sich dabei nicht auf die Fähigkeiten zu beschränken, die Sie und die anderen damals zur Verfügung hatten, sondern Sie können Ihr Wissen, Ihre Weisheit, Ihre Erfahrung hineinbringen. Verändern Sie es so, wie Sie es, wenn Sie den Film noch einmal drehen könnten, am liebsten hätten.

Ausstiegsschleife – Systemgesetzverletzung auflösen: Falls Sie noch starke Gefühle wie Leid, Trauer, Angst und Wut in sich tragen, so reicht es normalerweise nicht aus, dem Verursacher ein neues Verhalten zu geben. Ist jedoch der Verursacher in der Lage, Ihr Leid anzuerkennen und Ihre Wut zu nehmen, so löst sich Ihr Gefühl von Leid und Wut auf. Falls nicht, so kann hier nicht weitergearbeitet werden, sondern es müssen erst die Systemgesetzverletzungen aufgelöst werden.

Sind die Eltern für das prägende Ereignis verantwortlich und sind sie nicht ausgeglichen kraftvoll bzw. kein Paar, so reichen die Ressourcen zum Neuprägen nicht aus. Hier ist zuerst die Ahnenarbeit mit Hilfe der Genea-Methode nötig, damit die Eltern ein kraftvolles Paar werden (d. h. sie haben Urvertrauen und sind liebevoll konsequent) und dadurch die größte aller Ressourcen erhalten. Danach können Sie an dieser Stelle weitermachen.

8. Neues Verhalten mit den neuen Ressourcen sehen lassen

Lassen Sie den Klienten in Bezug auf jeden der verantwortlichen Personen (auch dessen jüngeres Selbst) in dem Ereignis den Film noch einmal ansehen. Dabei soll er darauf achten, wie sich das Erlebnis / Verhalten verändert hätte, wenn der jeweiligen Person die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestanden hätten, die zu den jeweiligen positiven Absichten passen würden. Ressourcen können neue Verhaltensweisen sein, andere Fähigkeiten wie z. B. zuhören, liebevoll oder streng sein können oder veränderte Überzeugungen wie „Das schaffe ich“ oder „Ich bin stark“.
Bringen Sie nun die Ressourcen, die sich stimmig anfühlen, zu den einzelnen Personen und sehen Sie das neue Verhalten. Machen Sie das immer nur mit einem der verantwortlichen Personen zurzeit, wobei Sie das Verhalten der anderen zunächst jeweils konstant lassen.

Beispiel: Ist die Mutter normalerweise genügend ausgeglichen kraftvoll und hat sich in einer prägenden Situation verletzend verhalten, so wird es sich stimmig anfühlen, wenn der Mutter diese Ressource zugeordnet wird und das neue Verhalten (was ja ansonsten üblich war) gesehen werden kann. Ist hingegen die Mutter normalerweise gefühlskalt/hart oder schwach, so ist es vielleicht möglich, sich die Mutter ausgeglichen kraftvoll vorzustellen, es wird sich aber unstimmig anfühlen und auch das neue Verhalten wird nicht ausreichend sein. An dieser Stelle gehen wir dann zur Genea-Methode über.

Können Sie das neue Verhalten der verantwortlichen Person zur neuen Ressource sehen? Wie verhält sich die Person, wenn Sie die Ressource hat? Wie verhält sich Ihr jüngeres Selbst, wenn das jüngere Selbst die Ressourcen hat?

Stellen Sie sicher, dass die Ressource wirklich ausreicht, um das Erlebnis / das Verhalten zu verändern. Wenn nicht (gehen Sie zurück zu Schritt 6 und 7 und) – finden Sie weitere positive Absichten und/oder Ressourcen, die vielleicht übersehen worden sind.

9. Zufrieden mit dem neuen Erlebnis?

Fragen Sie dann: Sind Sie mit dem neuen Verhalten oder dem neuen Erlebnis zufrieden? Oder gibt es noch etwas, was hinein müsste, was verändert werden müsste, damit Sie voll und ganz zufrieden sind?

Ist der Klient nicht voll zufrieden, gehen Sie wieder zurück zu Schritt 6, 7 und 8.

Erst bei voller Zufriedenheit folgt der nächste Schritt:

10a. Assoziieren lassen

Lassen Sie den Klienten das neugeprägte Ereignis noch einmal durchleben, dieses Mal aber assoziiert. Gehen Sie in Ihr jüngeres Selbst hinein und erleben Sie das neue Verhalten der anderen Personen und von sich selbst. Wie ist es dann?

10b. Zufrieden mit dem neuen Erlebnis?

Fragen Sie dann: Sind Sie mit dem neuen Verhalten oder dem neuen Erlebnis zufrieden, oder gibt es noch etwas, was hinein müsste, was verändert werden müsste, damit Sie voll und ganz zufrieden sein können? Was könnte das sein? Was bräuchte die verantwortliche Person noch? Was bräuchten Sie noch?

Ist der Klient trotz dieser Fragen und der gefundenen Ressourcen bzw. neuem Verhalten nicht voll zufrieden, gehen Sie wieder zurück zu Schritt 6, 7 und 8.

Erst bei voller Zufriedenheit folgt der nächste Schritt:

11. Neues Gefühl und neue Identität „Ich bin …“ beschreiben lassen

Welches neue Gefühl fühlen Sie in dem neuen Ereignis? Und wer sind Sie dann? Sagen Sie einen Satz mit „Ich bin …“

Wie verändert sich die alte Identitätsaussage „Ich bin …“? Wie ist nun der neue Satz?

Der Klient soll oft genug durch dieses Erlebnis gehen, damit es so intensiv wie die Originalprägung wird.

12. Das Neue in die Gegenwart bringen lassen

Geben Sie folgende Anleitung: Gehen Sie innerlich auf Ihrer Zeitlinie von dort mit dem neuen Glaubenssatz „Ich bin …“ und dem neuen Gefühl bis zur Gegenwart und lassen Sie Ihrem Unbewussten alle Situationen, die mit der Originalprägung zu tun hatten, mit dem Neuen aktualisieren. Einige Situationen wären gar nicht aufgetaucht, andere erscheinen in einem neuen Licht, andere verändern sich. Wichtig ist, dass das neue Gefühl bleibt. Wenn nicht, so benennen Sie die Situation, die sich nicht so einfach aktualisieren lässt.

Führen Sie für diese Situation wieder eine Neuprägung durch. Entweder starten Sie dafür bei Schritt 4 oder bei Schritt 10a. Normalerweise geht diese Neuprägung sehr viel schneller, da der Klient erstens das Verfahren schon kennt und zweitens häufig nur eine kleine Ressource hinzugefügt werden muss. Lassen Sie ihn dann bis zur Gegenwart gehen.

13. Zukunft aktualisieren lassen

Von dort in die Zukunft gehen lassen, bis zum Tode.
Gehen Sie soweit mit dem neuen Glaubenssatz „Ich bin …“ und dem neuen Gefühl in die Zukunft, bis zu dem Alter, wo Sie meinen, dort geht Ihr Leben hier auf der Erde zu Ende. Und bringen Sie den Glaubenssatz „Ich bin …“ in Ihre Zukunft bzw. lassen Sie alle zukünftigen Situationen davon profitieren.
Wichtig ist dieser Schritt, da viele Entscheidungen und Ziele für die Zukunft schon mit einem alten GLAUBENSSATZ getroffen wurden. Wenn jemand z. B. Angst vorm Wasser hatte, wird er normalerweise keinen Urlaub am Meer verbringen. Ist der neue GLAUBENSSATZ in sein Leben getreten, so wird er vielleicht doch den nächsten Urlaub am Wasser verbringen wollen.

Sind, wie in Schritt 7 angedeutet, die Eltern für das prägende Erlebnis verantwortlich und es sind nicht genügend Ressourcen bei den Eltern vorhanden, so kann die Empowering – Methode an der Stelle nicht weiter durchgeführt werden. Hier ist es dann nötig, zuerst den Eltern (in der inneren Vorstellung des Klienten) die nötigen Ressourcen und Kräfte zur Verfügung zu stellen. Dazu wird die Genea-Methode. Sind dann die Eltern kraftvoll und ressourcenvoll genug, werden mit Hilfe der Genea-Methode Systemgesetzverletzungen bei den Ahnen abgearbeitet. Das führt dazu, dass die Vorfahren wieder in ihre Kräfte und Energien kommen können.

Hier beginnt schon die Empowering – Methode. Wie verhalten sich die Großeltern mit der neuen Stärke? Und wie ist es, wenn die Eltern zum ersten Mal ein richtiges Paar sind? Sie können beieinander stehen, liebevoll sein. Sie vermitteln Vertrauen und liebevolle Konsequenz.

Und wie ist es für das Kind nun anders? Wie wächst es anders auf mit solchen ausgeglichen kraftvollen Eltern?

Weitere Informationen gibt es dazu im Buch: Coachen und Führen mit System, Verlag Ludwig Kiel, 2010 von Dr. Dieter Bischop. Dieser Artikel ist zum großen Teil dem 2. Kapitel des Buches entnommen.

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