Unterstützende Einstellungen sind Voraussetzung dafür, gesund und erfolgreich sein zu können. In unserer Arbeit als Coaches und Mediatoren sehen wir leider oft, dass diese Voraussetzung nicht immer erfüllt ist. Negative Überzeugungen und Glaubenssätze können dazu führen, dass wir unglücklich sind, unsere Gesundheit beeinträchtigt ist, wir keinen Erfolg im Job haben oder unsere zwischenmenschlichen Beziehungen leiden. Das liegt daran, dass Glaubenssätze tief in uns verwurzelt Annahmen über die Welt sind – positive als auch negative.

Wie entstehen negative Glaubenssätze und Überzeugungen?

Ursache-Wirkungs-Beziehungen und Vorannahmen

Glaubenssätze und Überzeugungen können zum einen auf dem subjektiven Denken einer Person oder Gesellschaft basieren. Dazu gehören beispielsweise grundlegende Moral- und Wertvorstellung. Dazu gehören Annahmen wie „wer Sport treibt ist gesund“ oder „wenn ich fleißig bin, werde ich belohnt“.

Manche Glaubenssätze sind jedoch nicht sofort klar erkennbar. Wenn es um Ursache-Wirkungs-Beziehungen geht, können unsere eigenen Interpretationen und der innere Abgleich mit anderen Glaubenssätzen einen negativen Glaubens erzeugen oder bestätigen.

Halten Sie einen Vortrag und beobachten, wie einer der Zuschauer gähnt, könnten Sie schlussfolgern, dass Sie die Person langweilen. Hier ist die Überzeugung, wer während eines Vortrages gähnt, ist gelangweilt.

Um aus dem negativen Gedankenmuster auszubrechen kann man sich die Frage stellen, ob die Wirkung zwingend auf die Ursache folgen muss, oder ob es andere Annahmen gibt. Bei dem o.a. Beispiel könnte die Person auch einfach Müde sein, weil sie einen Säugling zuhause hat, der die ganze Nacht geweint hat. Trotzdem ist die Person sehr an dem Vortrag interessiert.

Vorannahmen spielen auch eine Rolle bei der Entstehung von negativen Glaubenssätzen. Nehmen wir an, dass wir zwei Personen fragen, wie eine an Krebs erkrankte Person ihr Leben leben sollte.
Die eine Person könnte meinen, dass die erkrankte Person sich auf ihr Ableben vorbereiten sollte. Die andere Person könnte sagen, dass die erkrankte Person jeden Tag in vollen Zügen genießen sollte. 
Welche Vornahme steckt hinter diesen Aussagen? Die Annahme, dass eine an Krebs erkrankte Person bald sterben wird. Hier sieht man, dass die Vornahme auf einer Ursache-Wirkungs-Beziehung basiert, obwohl es Menschen gibt die nach einer Krebserkrankung wieder gesund werden.

Kommunikationsfilter können ebenfalls dazu führen, dass negative Glaubenssätze und Überzeugungen entstehen. Dazu finden Sie in diesem Blogartikel eine umfangreiche Darstellung.

Negative Glaubenssätze auflösen

Schauen wir uns anhand eines Beispiels an, wie man negative Glaubenssätze und Überzeugungen auflösen kann. Hierbei stellen wir uns eine Führungskraft vor, die den Glaubenssatz hat, perfekt sein zu müssen.

Gibt es die Einstellung, perfekt sein zu müssen, so hat sich in unserer Coachingpraxis in mehreren Fällen gezeigt, dass diese Prägung dazu führt, dass die Führungskraft nicht optimal delegieren kann. Die Führungskraft macht lieber alles selber, ihr fällt es schwer zu delegieren. Die Folge ist zu viel Stress und ein Ungleichgewicht der Life-Work-Balance. Zuviel Stress schwächt das Immunsystem, was auf Dauer zu Krankheiten und Burnout  führen kann. Im Coaching kann diese hinderliche Überzeugung bearbeitet werden, so dass die Vorteile beibehalten und die Nachteile aufgelöst werden.

Eine Führungskraft hatte Schwierigkeiten, zu delegieren, und mit ihrem Zeitmanagement. Ursache dafür war ihr Perfektionismus, da sie lieber alles selbst machte (die Mitarbeiter erfüllten ihre Ansprüche nicht) und sie dadurch zu viel zu tun hatte. Im Coaching stellte sich heraus, dass sie als Kind mit einer Note sechs nach Hause kam und dort gewaltigen Ärger mit ihren Eltern bekam. Bei ihr entstand die Angst, dass sie die Liebe und Anerkennung, vielleicht sogar die Zugehörigkeit zu ihren Eltern verlieren könnte, wenn sie noch einmal eine schlechte Note mit nach Hause brächte. Damit das nicht passiert, wurde diese Angstenergie in den Anspruch „perfekt sein müssen“ umgewandelt.

Diese Prägung hat der Klient dann mit Hilfe der Empowering-Methode/Neuprägung verändert. D. h. er konnte sich innerlich vorstellen, dass seine Eltern eine gute Absicht hatten und der Ärger dazu dienen sollte, dass er fleißiger wird. Deren Absicht war es nicht, dass er Angst bekommt und daraus seinen Anspruch „perfekt sein müssen“ ableitet. Dann konnte er sich vorstellen, dass seine Eltern im Rahmen ihrer guten Absicht sich anders verhalten (liebevoll konsequent), so dass er keine Angst bekommt und dennoch etwas lernt. (In diesem Beispiel sind seine Eltern ausgeglichen kraftvoll genug, so dass sie liebevoll konsequent sein können. Ist das nicht der Fall, sind die Eltern also kein Elternpaar oder sind sie zu hart oder zu weich, so wird der Klient hier kein stimmiges neues Verhalten sehen können. Dann ist an dieser Stelle die Genea-Methode anzuwenden. Diese Methode führt dazu, dass die Eltern in der inneren Vorstellung des Klienten ausgeglichen kraftvoll und ein Paar werden können.

Danach wird mit der Empowering-Methode fortgefahren. Als er dieses neue ausgeglichen kraftvolle Verhalten seiner Eltern sehen konnte und für gut empfand, durchlebte er diese neue Situation zusammen mit ihnen, indem er wieder Kind wurde und seine Eltern anders reagierten. Entscheidend hierbei ist es, dass sich das Gefühl veränderte und sich die Angst auflöste. Dieses neue Gefühl der Stärke und Zugehörigkeit brachte er dann in die Gegenwart. Dadurch löste sich das „Perfekt sein MÜSSEN“ auf und der Klient hatte nun die freie Wahl, ob er perfekt/gut sein WOLLTE oder auch nicht. Die Folge daraus war, dass er besser delegieren konnte, seinen Mitarbeitern mehr zutraute und selber mehr Zeit bekam für strategische Fragestellungen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es natürlich an jedem selbst liegt, sich mit seinen negativen Glaubenssätzen und Überzeugungen auseinander zu setzten und diese dann aufzulösen.

Falls Sie merken, dass sie Unterstützung bei dem Auflösen benötigen, oder andere Themen auflösen möchten, melden Sie sich gerne bei uns und vereinbaren Sie ein kostenfreies Erstgespräch.

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