In der Quantenmechanik gibt es eine grundlegende Versuchanordnung. Sie besteht darin, dass Quantenobjekte wie Elektronen durch einen Spalt oder zwei Spalten geschossen werden und dann auf einem Bildschirm (wie bei den alten Röhrenfernsehern) sichtbar gemacht werden. Eine Analogie zur Versuchsanordnung ist das Torwandschießen, aber mit anderen Ergebnissen.

quantenmechanik 

1. Erste Messung – einen Spalt geöffnet:

Es werden der Reihe nach viele Quantenobjekte durch einen Spalt hindurch auf einen Bildschirm geschossen. Was zeigt sich auf dem Bildschirm, was ist also wahrnehmbar?

teilchenmessungEs wird ein Berg sichtbar. Bei Fußbällen würde man das gleiche erwarten. Die Bälle landen fast alle am selben Ort, da wo der Berg angezeigt wird, und nur einige wenige würden seitlich davon auftreffen.

 

2. Zweite Messung – zwei Spalten geöffnet:

Jetzt wird kurz neben dem ersten Spalt ein weiterer Spalt geöffnet. Die Quantenobjekte haben nun zwei Wege zur Verfügung. Was zeigt sich nun auf dem Bildschirm?

wellenmessung

Gehen wir von Fußbällen aus, so würden wir zwei Berge, jeweils einer hinter dem jeweiligen Spalt erwarten. In der Quantenwelt ist diese Erwartung aber nicht richtig, denn es zeigt sich eine andere Verteilung auf dem Bildschirm.

wellewelle 

Wir sehen einen großen Berg, daneben jeweils ein Tal, weiter einen kleinen Berg, worauf wieder ein Tal folgt.

wellen

Diese Verteilung erhält man auch, wenn man zwei Steine gleichzeitig ins Wasser fallen lässt und die daraus entstehenden Wellen sich überlagern und an Stellen überlagern und dort Berge bilden und an anderen Stellen sich gegenseitig auslöschen, also Täler sichtbar werden, auch Interferenz genannt.

Zusammengefasst lassen sich auf dem Bildschirm zwei unterschiedliche Verteilungen, je nachdem, ob ein Spalt oder beide Spalte offen sind, beobachten. Es lässt sich jedoch keine Aussage über die Quantenobjekte oder was auf dem Weg zwischen der Elektronenquelle, der Spaltanordnung und dem Bildschirm passiert, daraus ableiten.

Quantenmechanik Coaching – Wahrnehmung versus Interpretation

Der Fehler entsteht, wenn aus den Wahrnehmungen Rückschlüsse, also Interpretationen gebildet werden, die dann als real erachtet werden. Im obigen Fall wird das Quantenobjekt einmal als Teilchen und einmal als Welle interpretiert – auch bekannt als Welle-Teilchen-Dualismus. Der nächste Schritt ist dann die falsche Schlussfolgerung, dass ich als Experimentator darüber die Macht habe, ob das Quantenobjekt ein Teilchen oder eine Welle ist, je nachdem, ob ich den zweiten Spalt öffne oder schließe. Also bestimmt mein Bewusstsein über die Quantenwelt – Quantenmechanik Coaching.

Aus anderen Experimenten wissen die Physiker aber, dass ein Quantenobjekt kein Teilchen und auch keine Welle sein kann, sondern etwas Drittes ist, für das wir in unserer klassischen Welt keine Beschreibung und keine Worte haben.

Welle – Teilchen sind klassische Begriffe und beschreiben nicht die Quantenebene. Was Quantenobjekte sind, weiß keiner, nur wie die Wirkung ist. Deshalb können wir auch sagen, es gibt keinen Welle-Teilchen-Dualismus und auch nicht die Möglichkeit, dass der Experimentator die Macht hat, Quantenobjekte in Wellen oder Teilchen zu verwandeln, sondern nur, dass die Wirkung oder Verteilung auf dem Bildschirm sich verändert.

Nils Bohr: „Wer über die Quantenmechanik nicht erschrocken ist, hat sie nicht verstanden“

Richard Feynman: „Ich glaube, es gibt hunderte Physiker, die Einsteins Relativitätstheorie verstanden haben, aber keinen, der die Quantenmechanik verstanden hat“

Genauso weiß keiner – auch Physiker nicht – was Energie oder Kraft ist oder was ein Feld ist, jedoch die Wirkung ist erkennbar. Als Beispiel nehme ich die Schwerkraft. Was ist die Schwerkraft? Keiner weiß es, es gibt verschiedene Modelle als Erklärungsversuche dafür, beispielsweise Gravitonen, Einsteins Relativitätstheorie u.a. Jeder kennt aber die Wirkung und kann diese Wirkung wahrnehmen.

Genauso verhält es sich mit dem Unbewussten. Jeder kennt die Wirkung, aber keiner weiß oder kann erklären, was es ist.

Wir müssen uns damit abfinden, dass die Wirkung wahrnehmbar ist, aber es keine Erklärung gibt, außer was über Modelle oder Interpretationen möglich ist. Modelle zu bilden ist sicherlich sinnvoll, aber eben nicht die Realität.

Weitere Infos dazu finden Sie in meinem Buch „Coachen und Führen mit System“

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