In den ruhigen Momenten des Alltags kann es plötzlich aufkeimen – ein unbehandeltes Trauma, die Nachwirkung eines schmerzvollen Ereignisses in der Vergangenheit. Obwohl das Leben äußerlich seinen gewohnten Lauf nimmt, kann sich für den Betroffenen die Wahrnehmung der Zeit verändern, beeinträchtigt durch die eigene Unsicherheit und die Angst vor einer Wiederholung der Ereignisse.

Wer ein Trauma erlebt hat, zieht sich oft sozial zurück, hat mit Depressionen und Verlustängsten zu kämpfen. Auch der Rückgang des Vertrauens in andere Menschen oder gesundheitliche Probleme sind oft eine Folge eines traumatischen Ereignisses. Es ist wichtig, durch professionelle Hilfe so schnell wie möglich ein Trauma aufzulösen, da sonst bleibende Schäden entstehen können. Wir vom Hanseatischen Institut möchten Betroffenen helfen und geben ihnen Möglichkeiten an die Hand, damit diese Herausforderung gelingt.

Was tun, um Abstand zu gewinnen?

Betroffene erinnern sich kontinuierlich an ihre traumatischen Erlebnisse und bekommen dadurch die schlechten Gefühle von damals wieder. Als erste Hilfsmaßnahme ist es ratsam, nicht assoziiert daran zu denken, sondern dissoziiert. Das heißt, man schaut aus einem sicheren Abstand auf das prägende Erlebnis und sieht sich selbst als jüngeren Menschen.

Wenn Sie eine Verletzung, Prägung oder Trauma auflösen wollen, begeben Sie sich nicht gedanklich in den Ursprung des Traumas. Bleiben Sie außerhalb der Situation, Sie werden sich ansonsten wieder genauso schlecht fühlen wie zum damaligen Zeitpunkt. Schauen Sie sich die Situation von außen, also dissoziiert an.

Dissoziieren heißt, dass Sie sich von außen oder auf einer Leinwand/Bühne oder aus der Hubschrauberperspektive sehen können. Das ist hilfreich, denn Sie müssen dadurch nicht die Gefühle vom prägenden Erlebnis noch einmal erleben.

Im Gegenteil dazu bedeutet Assoziieren, dass Sie aus sich selbst herausschauen und die Situation mit allen Gefühlen nochmal erleben. Das ist keine gute Herangehensweise, wenn Sie Ihr Trauma auflösen möchten.

Hier eine kleine Übung, mit der Sie den Unterschied leicht verstehen: Denken Sie an Ihre letzte Achterbahnfahrt zurück. Wie ist Ihr Gefühl dabei? Ist Ihnen unwohl, so schauen Sie assoziiert aus sich heraus. Wenn Sie dissoziiert auf die Achterbahn schauen, also sich selbst von außen in der Achterbahn sitzen sehen, wird sich dieses Unwohlsein legen.

Wenn Sie als Coach anderen helfen möchten

Möglicherweise sind nicht Sie von einem Trauma betroffen, sondern ein oder mehrere Menschen in Ihrer Umgebung. Als ein gut ausgebildeter Coach können Sie den Betroffenen gezielt helfen, ein Trauma zu überwinden. Wir zeigen Ihnen ein paar Methoden der Dissoziation, mit denen Sie anderen Menschen helfen können, ein Trauma aufzulösen.

a) Wechseln Sie von der Position des Prägungserlebnisses zur Meta-Position. Hierbei handelt es sich um eine neutrale Position, von der das Ereignis aus sicherer Entfernung betrachtet werden kann.

b) Lassen Sie den Betroffenen nach oben schauen und unterstützen Sie dies mit einer Handbewegung (normalerweise wird nach unten geschaut, wenn assoziiert und nach oben, wenn dissoziiert erlebt wird).

c) Lassen Sie die Person sich und andere beteiligte Personen von damals auf einer Filmleinwand in einem Kino sehen – vielleicht voneinander getrennt durch eine Glasscheibe…

Viele Methoden arbeiten jedoch damit, die Person wieder assoziiert in die schwierige Situation zu schicken. Neben den schlechten, damals erlebten Gefühlen, wie z. B. Schmerz oder Angst, erkennt die Person auch, worin das Problem liegt. Dann wird gemeinsam erarbeitet, wie die Person mit diesen Erkenntnissen, z.B.in Bezug auf eine frühere (Drogen-)Sucht, umgehen kann.

Doch genau vor dem erneuten Erleben der schlechten Gefühle haben viele Menschen Angst. Beim Coaching oder der Mediation mit Hilfe der SystemEmpowering und Genea-Methode gehen die Klienten innerlich zu dem Zeitpunkt zurück, an dem die Situation noch gut war – also in die Zeit vor dem traumatischen Ereignis. Dieser Zeitpunkt darf auch assoziiert erlebt werden und der Klient sich gut fühlen.

Schritte zur Auflösung vom Trauma

1. Anerkennung und Akzeptanz

Der erste Schritt zur Überwindung eines Traumas ist die Anerkennung, dass ein traumatisches Ereignis stattgefunden hat und dieses ernsthafte Auswirkungen auf Ihr Leben hat. Die Akzeptanz ermöglicht es, den Heilungsprozess zu beginnen und sich Unterstützung zu suchen.

2. Professionelle Unterstützung

Therapeutische Ansätze wie die Traumafokussierte Kognitive Verhaltenstherapie (TF-KVT) oder die Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)-Therapie werden dazu angewendet. Das Hanseatische Institut nutzt dafür das eigens entwickelte SystemEmpowering, das sich als äußerst erfolgreich erwiesen hat, ein Trauma aufzulösen.

Trauma auflösen durch SystemEmpowering

Traumata entstehen durch Ereignisse, die als überwältigend oder lebensbedrohlich empfunden werden. Diese Erfahrungen führen zu einer Vielzahl von emotionalen und körperlichen Reaktionen, einschließlich Angst, Depression und posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) sowie einschränkende Glaubenssätze.

Diese Ereignisse nennen wir auch Verletzungen der Systemgesetze. Systemgesetze sind die Grundbedürfnisse, die wir zum Überleben brauchen. Dazu gehört das Gefühl der Zugehörigkeit, der Sicherheit, Fairness, Wertschätzung und Vertrauen. In einem traumatischen Ereignis werden diese Grundbedürfnisse verletzt, sei es im Krieg, bei einem Unfall, durch Mobbing oder ein Schulerlebnis, usw.

Verletzungen der Systemgesetze und damit auch Traumata lösen wir mit dem PowerCode auf, der Teil des SystemEmpowering ist. Wenn Sie selbst traumatische Ereignisse bei sich und anderen auflösen möchten, so können Sie es in unserer SystemEmpowering Coach-Mediator Ausbildung erlernen.

Hier ein Anwendungsbeispiel für den Einsatz von SystemEmpowering:

Ein Klient beschreibt sein Problem so: „Ich kann nicht singen und ich bin unmusikalisch. Jedes Mal wenn ich meinen Kindern etwas vorsingen will, traue ich mich nicht und habe Angst. Das will ich ändern.“ Dazu ging er in Gedanken und mit seinem Gefühl soweit zeitlich in seinem Leben zurück, bis sich ein entspanntes Gefühl einstellte und er sagen konnte: „In dem Alter von fünf Jahren hatte ich dieses Gefühl, dass ich unmusikalisch bin, noch nicht.“ 

Von dort näherte er sich dem Prägungserlebnis. Es war in der ersten Klasse, dort durfte er beim Üben und bei einer Aufführung nicht mitsingen. Dieses war für ihn eine Systemgesetzverletzung mit Ausschluss, Trauer und Wut. Diese Prägung hatte dann bei dem Klienten zu dieser Angst und dem Gefühl sowie der Identitätsüberzeugung (“Ich bin unmusikalisch”) geführt.

Innerlich konnte er sich vorstellen, was die positive Absicht der Lehrerin war, weshalb er nicht mitsingen durfte. „Sie wollte, dass die Aufführung perfekt wird. In ihren Augen war ihr die Anerkennung der Zuhörer wichtiger als meine Teilnahme.“ Dann überlegte er sich, wie die Lehrerin sich hätte anders verhalten müssen, damit bei ihm keine Systemgesetzverletzung entstanden wäre und sie dennoch ihre positiven Absichten erreicht hätte.

Dazu fiel ihm ein, dass sie mit ihm mehrere “Einzelsingstunden” hätte durchführen können. Dort hätte er dann mitsingen dürfen. Als er mit dieser Vorstellung zufrieden war, ging er als Sechsjähriger in diese neue Situation und erlebte sie neu. Auch damit war er zufrieden. Der entscheidende Schritt im System Empowering ist, dass der Verusacxher (hier die Leherrein) das entstandene Gefühl wie Leid und Wut bei der anderen Person sieht, anerkennt und dafür seinen Anteil an Verantwortung übernimmt. 

Im vorliegenden Beispiel konnte die Lehrerin sein entstandenes Leid sehen und seine Wut nehmen. Dadurch lösten sich die Angst auf und das alte Gefühl.

Die Identität veränderte sich hin zu einer neuen Überzeugung: “Ich kann bin musikalisch und kann mit der richtigen Unterstützung alles lernen, was ich lernen möchte.” Mit diesem neuen Gefühl und der neuen Identitätsüberzeugung ging er dann innerlich durch seine Lebensgeschichte und brachte überall dort, wo die alte Überzeugung wirkte, das neue Gefühl und die neue Überzeugung hinein. Er aktualisierte seine Lebensgeschichte. Beispielsweise konnte er sich vorstellen, mit seinen Freunden gemeinsam zu musizieren. Der Test in der Gegenwart war dann, dass er ein Stück ohne Angst sang, während einer seiner Freunde dies mit der Gitarre begleitete. Sein Trauma konnte er auflösen – dank der SystemEmpowering-Methode.

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