Überzeugungen und Glaubenssätze: Ursprung, Auswirkungen und Veränderung

Ursprung unserer Überzeugungen

Unsere Überzeugungen und Glaubenssätze sind die Grundlage, auf der wir unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln aufbauen. Sie sind wie unsichtbare Fäden, die unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Aber woher kommen sie eigentlich?

Frühe Prägungen

Viele unserer grundlegenden Überzeugungen werden in der Kindheit geformt. Eltern, Lehrer und die unmittelbare soziale Umgebung spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung unseres Glaubenssystems. Diese frühen Prägungen bilden das Fundament für unser späteres Denken und Handeln.

Kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse

Die Kultur, in der wir aufwachsen, und die gesellschaftlichen Normen, die wir erleben, tragen ebenfalls wesentlich zu unseren Überzeugungen bei. Diese externen Einflüsse formen unsere Ansichten über richtig und falsch, gut und böse, möglich und unmöglich.

Persönliche Erfahrungen

Eigene Erlebnisse und Erfahrungen verstärken oder verändern unsere Überzeugungen. Positive wie negative Erlebnisse hinterlassen Spuren in unserem Glaubenssystem und können langfristige Auswirkungen haben.

Auswirkungen unserer Überzeugungen

Verhalten und Entscheidungen

Unsere Überzeugungen beeinflussen unser tägliches Verhalten und unsere Entscheidungen. Sie wirken wie eine Brille, durch die wir die Welt betrachten, und können uns entweder limitieren oder beflügeln.

Selbstwahrnehmung und Beziehungen

Wie wir uns selbst sehen und wie wir mit anderen interagieren, wird stark von unseren Glaubenssätzen bestimmt. Negative Überzeugungen können zu geringem Selbstwertgefühl und Herausforderungen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen.

Psychische Gesundheit

Langfristig können bestimmte Überzeugungen auch unsere psychische Gesundheit beeinflussen. Beispielsweise kann die ständige Überzeugung, nicht gut genug zu sein, zu chronischem Stress und Angstzuständen führen.

Veränderung unserer Überzeugungen

Bewusstsein und Reflexion

Der erste Schritt zur Veränderung unserer Überzeugungen ist das Bewusstsein darüber. Indem wir reflektieren, woher unsere Glaubenssätze kommen und wie sie uns beeinflussen, können wir beginnen, sie zu hinterfragen.

Herausfordern und Neubewerten

Um unsere Glaubenssätze zu verändern, müssen wir sie aktiv herausfordern und neu bewerten. Dies kann durch Selbstreflexion, Gespräche mit anderen oder professionelle Hilfe durch Coaching erfolgen.

Positive Affirmationen und Visualisierung

Positive Affirmationen und die Technik der Visualisierung können helfen, neue, stärkende Überzeugungen zu etablieren. Indem wir uns bewusst positive Glaubenssätze zulegen, können wir unser Selbstbild und unsere Lebensqualität verbessern.

Langfristige Arbeit

Die Veränderung tief verwurzelter Überzeugungen ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Es ist wichtig, sich selbst gegenüber nachsichtig zu sein und kleine Schritte zu feiern. Nutzen Sie dazu unser Coaching.

Überzeugungen und Glaubenssätze, die nicht sofort erkennbar sind

Es gibt auch Überzeugungen, die nicht auf dem ersten Blick erkennbar sind. Das sind Ursache-Wirkungs-Beziehungen und Vorannahmen. Jetzt zuerst die Beschreibung der Ursache- Wirkungs- Beziehung:

1. Ursache-Wirkungs-Beziehungen suggerieren, dass das Auftreten von A das Auftreten von B bewirkt: „Häufiges Lesen verursacht Glücks-Gefühle“. Oder „Dieser Text macht Sie klug.“
Kausale Überzeugungen suggerieren einen Zwang: es muss so sein. Kausale Interpretationen sind für innere Zustände und soziale Beziehungen fast immer inadäquat. Für unerwünschte innere Zustände bedeuten sie eine Einschränkung der Wahl-Freiheit: „Du machst mich unruhig“. Überzeugungen dieser Art torpedieren den Gedanken der Selbststeuerung: innere Zustände erscheinen als von außen determiniert.
Im sozialen Bereich können solche Überzeugungen Macht-Illusionen erzeugen und Opfer-Täter-Rollen festschreiben.

Ein weiteres Beispiel: „Wenn Sie das verstehen“ (eine Beschreibung A), „dann bedeutet das, dass Sie O.K. sind“ (eine Schlussfolgerung B). Die Suggestion hier ist: wenn die Beschreibung A wahr ist, dann ist auch der daraus gezogene Schluss B wahr.
Hilfreich ist es, bei Ursache-Wirkungs-Beziehungen die Frage zu stellen, ob A zwingend B zur Folge hat oder ob es Ausnahmen gibt. Angewendet auf das obige Beispiel: Führt häufiges Lesen zwingend und bei jedem zu Glücks-Gefühlen. Ich denke nicht, denn es hängt sicher davon ab, was gelesen wird, wer es liest, wann und wo gelesen wird.

2. Vorannahmen
In einer Mediation kommen zwei Standpunkte auf den Tisch. Person A sagt: „Schwer Krebskranke sollten sich auf ihr baldiges Ende vorbereiten.“ Person B meint: „Sie sollten jeden Tag, der ihnen noch bleibt, in vollen Zügen genießen.“
Welche gemeinsame Vorannahme haben beide? Was glauben beide (ohne es bewusst zu wissen)? Was steht „zwischen den Zeilen“ beider Konfliktpositionen?

Die Vorannahme ist: „Die Krankheit Krebs führt unweigerlich zum baldigen Ende“.

Diese Vorannahme ist eine Ursache- Wirkungs- Beziehung, die in vielen Fällen nicht zutrifft, da es viele Menschen gibt, die wieder gesund geworden sind.

Oder die Aussage eines Klienten im Coaching: „Ich wurde am Darmkrebs operiert. Laut Arzt wurden alle Krebszellen beseitigt. Als reine Vorsichtsmaßnahme bekam ich danach eine Chemotherapie.“ Welche Vorannahme steckt hinter der prophylaktischen Chemotherapie?

Z.B. dass das Immunsystem nicht stark genug ist.

Übung:
Welche Überzeugungen und Glaubenssätze, Vorannahmen und Ursache-Wirkungs-Beziehungen haben Sie? Schreiben Sie Ihre Überzeugungen auf und hinterfragen Sie sie?

Ist die Überzeugung nützlich?
Ist es zwingend so?
Wann und wo und von wem haben Sie diese Überzeugung gelernt bzw. übernommen?
Kann / darf die Überzeugung sich verändern?
Wenn ja, wie könnte ein unterstützender Glaubenssatz sein?

Stellen Sie sich zwei Fragen: Ist der Glaubenssatz nützlich und dient er mir und meinen Zielen? Stärkt die Überzeugung mich oder schwächt sie mich?

Fazit

Unsere Überzeugungen und Glaubenssätze sind ein mächtiger Teil unseres Seins. Sie formen unsere Realität und beeinflussen jeden Aspekt unseres Lebens. Durch bewusste Arbeit und Reflexion können wir jedoch lernen, sie zu unseren Gunsten zu verändern und so ein erfüllteres, glücklicheres Leben zu führen.

 

FAQ: Überzeugungen und Glaubenssätze

1. Woher stammen unsere grundlegenden Überzeugungen und Glaubenssätze?

Unsere grundlegenden Überzeugungen und Glaubenssätze entwickeln sich meist in der Kindheit und werden durch Eltern, Lehrer und die soziale Umgebung geformt. Auch kulturelle und gesellschaftliche Normen sowie persönliche Erfahrungen tragen zur Entwicklung unseres Glaubenssystems bei.

2. Wie beeinflussen Überzeugungen unser tägliches Leben?

Überzeugungen wirken sich stark auf unser Verhalten, unsere Entscheidungen, Selbstwahrnehmung und Beziehungen aus. Sie können unser Selbstbild positiv oder negativ beeinflussen und haben auch Einfluss auf unsere psychische Gesundheit, indem sie zum Beispiel Stress und Angstzustände verursachen können.

3. Was ist der erste Schritt, um Überzeugungen zu verändern?

Der erste Schritt zur Veränderung unserer Überzeugungen ist das Bewusstsein und die Reflexion darüber. Durch das Hinterfragen und Neubewerten unserer Glaubenssätze können wir beginnen, sie zu verändern. Dies kann durch Selbstreflexion, Gespräche oder professionelle Hilfe wie Coaching unterstützt werden.

4. Wie können wir neue, positive Überzeugungen etablieren?

Neue, positive Überzeugungen können durch Techniken wie positive Affirmationen und Visualisierung etabliert werden. Diese Methoden helfen, das Selbstbild zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass dieser Prozess Zeit und Geduld erfordert.

5. Was sind Ursache-Wirkungs-Beziehungen und Vorannahmen in Bezug auf Überzeugungen?

Ursache-Wirkungs-Beziehungen sind Überzeugungen, die annehmen, dass ein Ereignis (A) ein anderes Ereignis (B) verursacht. Solche Überzeugungen können oft zu Fehlinterpretationen führen, da sie innere Zustände und soziale Beziehungen als von außen determiniert ansehen. Vorannahmen sind unausgesprochene Annahmen, die unseren Standpunkten zugrunde liegen. Es ist hilfreich, diese zu hinterfragen, um zu verstehen, wie sie unsere Wahrnehmung und unser Handeln beeinflussen.

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