Die Walt Disney Methode ist nach dem Filmproduzenten und erfolgreichen Unternehmer Walt Disney benannt. Mit seinen Zeichentrickfiguren und Freizeitparks hat er viele Menschen bewegt und gehört zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Robert B. Dilts hat im Rahmen des NLP´s das Vorgehen von Walt Disney modelliert und in dem Buch von Robert B. Dilts, Todd Epstein, Robert W. Dilts: Know-how für Träumer (Junfermann Verlag, Paderborn 1994) beschrieben.

Die Walt Disney Methode kann dazu genutzt werden, um aus verschiedenen hilfreichen Perspektiven unterschiedliche Impulse und Handlungsanleitungen zu entwickeln.

Träumer, Realist und Kritiker: die drei innerlichen Zustände der Methode

Bei der Walt-Disney-Methode versetzt man sich nacheinander in einen von drei innerlichen Zuständen:

Der Träumer: Der Träumer lässt seine Fantasie spielen. Als großer Visionär generiert und spielt er mit Ideen, ohne sich Gedanken über Probleme oder die Realisierbarkeit zu machen. Hier gibt es keine Grenzen. Der Träumer schaut auf Möglichkeiten, ungenutzten Potenzialen und orientiert sich an der Zukunft. Er versetzt sich in positive und wünschenswerte Situationen.

Fragen zur Inspiration: In welchen Situation war ich besonders kreativ und erfolgreich? Was wünsche ich mir? Was ist erstrebenswert? 

Fragen zur Inspiration: In welchen Situation war ich besonders kreativ und erfolgreich? Was wünsche ich mir? Was ist erstrebenswert? 

Der Realist: In diesem Zustand wird geschaut, was zum Realisieren des Traums oder der Vision gebraucht wird. Der Realist ist der Macher und Umsetzer. Er hat die Haltung, dass der Traum durch Taten, Meilensteine und das Schaffen von notwenigen Ressourcen Wirklichkeit werden kann. Er orientiert sich an der aktuellen Situation und sucht pragmatische Handlungsmöglichkeiten. Der Realist versetzt sich gedanklich in die Situation, in der der Traum bereits verwirklicht worden ist.  Er entwickelt systematische und logische Pläne mit Unterzielen, Aufgaben und benötigten Strukturen.

Fragen zur Inspiration: Was sind die Schritte zum Traum? Was brauche ich noch? Welche Menschen könnten mir behilflich sein? 

Der Kritiker: Der Kritiker bringt die Ökologie ins Spiel. Mögliche negative Konsequenzen sollen vermieden werden. Was sind mögliche Probleme und Schwierigkeiten? Welche Konsequenzen könnte der Traum haben, wenn er Wirklichkeit wird? Was muss verbessert werden? Der Kritiker hinterfragt die Träume und Pläne, achtet auf negative Auswirkungen und erarbeitet Lösungsansätze.

Fragen zur Inspiration: Was sagen andere dazu? Was sind mögliche negative Konsequenzen? Was sind Lösungen, damit keine negativen Auswirkungen entstehen?

Die Mitarbeiter von Walt Disney berichteten, dass er an verschiedenen Tagen jeweils eine andere der drei Rollen eingenommen hat. Dadurch sind seine fantastischen Filme und unglaublichen Freizeitparks entstanden. Diesen Prozess bildet man mit der Walt Disney Strategie ab. Zu einem bestimmten Ziel nimmt man nacheinander alle drei Rollen ein.

Das Ziel: Ideen zu generieren und immer weiter zu verfeinern.

Hierbei soll jede Rolle möglichst in ihrer speziellen Form ausgelebt werden. Im normalen Alltag befinden sich Menschen typischerweise mal in der einen und mal in der anderen Rolle. Bei sehr erfolgreichen Menschen wurde beobachtet, dass sie in der Lage sind, in alle drei Rollen getrennt voneinander zu schlüpfen. Das kann mit dieser Methode geübt und nachvollzogen werden.

Der Träumer startet und entwirft Träume, Visionen und Ideen. Dann geht man in die Position des Realisten und entwickelt aus den Visionen ambitionierte Meilensteine und Konzepte.

Dann nimmt man die Rolle des Kritikers ein. Wie ein Anwalt prüft man nun die Konzepte und Ideen in Hinblick auf Probleme. Typischerweise wirft der Kritiker Fragen auf, identifiziert Hindernisse und Gefahren. Der Kritiker findet dafür Lösungswege, die dann wieder in den Traum eingearbeitet werden.

Jetzt geht man wieder in die Position des Träumers, der nun die neuen Informationen und Impulse des Realisten und Kritikers aufnimmt und weiter träumt.

Dieser Ablauf kann beliebig oft wiederholt werden, bis das Ergebnis stimmig ist oder aber keine neuen Erkenntnisse und Ideen entstehen.

Die Methode eignet sich auch für Teams. Jeder im Team nimmt zur selben Zeit die selbe Rolle ein, um sich gegenseitig zu inspirieren. Voraussetzung ist, das die Systemgesetze im Team eingehalten werden und keine großen ungelösten Konflikte bestehen. Falls dies nicht der Fall ist, sollte vorher unbedingt eine Mediation stattfinden, sonst besteht die Gefahr, dass es eskaliert. 

Wir empfehlen daher für Teams immer einen Moderator, der auch Konflikte lösen kann. Er sorgt auch dafür, dass jeder Teilnehmer in der jeweiligen Haltung bleiben und leitet den Prozess an.

Die Walt Disney Methode zur Konfliktvermeidung

Gibt es im Unternehmen oder im Team Personen, die die Rolle des Visionärs nur einnehmen, müssen typischerweise andere die Rolle des Kritikers einnehmen, damit das Unternehmen nicht kaputt geht. Hier ist es hilfreich zu erklären, dass alle drei Rollen gleich wichtig sind und auch von jedem eingenommen werden müssen. Sonst fühlen sich auf Dauer alle Beteiligten schlecht und es kommt zu Konflikten. Wenn zum Beispiel der eine visionäre Geschäftsführer nie die Rolle des Kritikers einnimmt, wird irgendjemand anders diese Rolle für das Gesamtsystem einnehmen müssen. Der visionäre Geschäftsführer fühlt sich schlecht, wenn der Kritiker ihn gefühlt ausbremst. Der „Bedenkenträger“ bekommt dann häufig eine negative Reaktion zurück und fühlt sich schlecht. Um diese Situation zu lösen, muss einerseits das Wissen reingebracht werden, dass alle Rollen gleich wichtig sind. Anderseits sollte zum Beispiel der Geschäftsführer lernen, auch die Rollen des Realisten und Kritikers einzunehmen, das kann alleine und im Team geübt werden. 

Die Walt Disney Methode als Führungselement

In einem Leitungsteam in einem Unternehmen kann die Führungskraft die Walt Disney Strategie als Führungsinstrument nutzen, indem die Vision oder die neue Strategie des Unternehmens reingebracht wird und dann alle gemeinsam durch den Prozess gehen. Am besten wird durch einen Coach das gemeinsame Durchlaufen der einzelnen Positionen moderiert und begleitet. Hierbei kann auch noch durch eine professionelle Visualisierung das Ergebnis festgehalten werden. 

Das besondere ist, dass die Vision oder Strategie sowie die Umsetzung immer stimmiger wird und Lösungen auftauchen, die vorher keinem bewusst waren. Jeder lernt, das jede Position gleich wichtig ist, dadurch entstehen in Hinblick hierauf keine Konflikte mehr. Und die Erfahrung ist: das macht richtig Spaß. Wie bei fast allen Methoden ist auch hier die Voraussetzung: die Systemgesetzebene der Beteiligten muss in Ordnung sein. Falls das nicht der Fall ist, sollten vorher die Systemgesetzverletzungen aufgelöst werden.  

Die Walt Disney Methode kann genutzt werden für:

  • Visionsfindung
  • Entscheidungen fällen
  • Ideenfindung
  • Prozessoptimierung
  • Konfliktlösung
  • Verhandlungen vorbereiten

Falls Sie oder Ihr Team Unterstützung in der Umsetzung dieser oder andere Methoden benötigen, melden Sie sich gerne bei uns. Wir stehe Ihnen mit unseren Coaching– und Mediationsangeboten gerne zur Verfügung.

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