Was kann man tun, wenn man einen emotionalen Konflikt nicht lösen kann? 

Es ist natürlich nicht schön, wenn man merkt, dass sich ein Konflikt einfach nicht lösen lässt. Ob im Bekanntenkreis, auf der Arbeit oder in der Familie. Der Kontext, in dem sich der Konflikt nicht lösen lässt, ist nicht entscheidend. Das Ergebnis sind ungute Gefühle.

Vielleicht wird man die unguten Gefühle nicht los, die entstanden sind. Man trägt sinnbildlich eine Last mit sich herum, die man nicht loswerden kann. Der Wunsch nach Harmonie und Klärung, die nicht eintreten, können frustrierend sein. Oder man ärgert sich, weil die andere Konfliktpartei einfach nicht in die Klärung gehen möchte. Vielleicht hat man selber nicht die Ressourcen oder Kraft, in die Klärung zu gehen.

Was auch immer der Grund sein mag, dass sich ein Konflikt nicht klären lässt, von alleine lösen sich die dadurch entstanden unguten Gefühle nicht auf. So unsere Erfahrung.

Was kann man also tun, wenn man einen Konflikt nicht klären kann? Als erstes kann man sich die Frage stellen, warum der Konflikt scheinbar unlösbar ist.

Warum kann ein emotionaler Konflikt nicht gelöst werden? 

Im Coaching, als auch in der Mediation, gibt es gewisse Voraussetzungen, um einen Konflikt lösen zu können. Sind diese nicht erfüllt, kann es sein, dass die Klärung eines Konflikts nicht möglich ist.

Folgenden fünf Voraussetzungen müssen erfüllt werden:

1. Die verursachende Person muss bekannt sein 

Um einen Konflikt lösen zu können, muss der / die Verursacher bekannt sein. Nur so kann man innerlich als auch im echten Leben in die Klärung gehen. Ist die verursachende Person verstorben oder steht aus anderen Gründen nicht für eine reale Klärung zur Verfügung, kann man den Konflikt auch vor seinem inneren Auge klären.

2. Es war mal gut genug zwischen den Personen 

Der Punkt, an dem es mal gut war. Viele Menschen springen sofort in den Konflikt, wenn es darum geht, ihn zu lösen. Das bedeutet aber in der Regel, dass man schon voreingenommen in die Klärung geht. Deswegen versuchen wir den Punkt vor dem Konflikt zu finden, wo es noch für beide Seiten gut genug war. Das kann eine prägnante Situation sein, wie zum Beispiel das Kennenlernen. In der Regel erlaubt es den Konfliktparteien eine wertschätzende Haltung einzunehmen, welches die Konfliktlösung ungemein erleichtert.

3. Die Personen haben zum Zeitpunkt der ersten Verletzung (wir nennen dieses Systemgesetzverletzung) noch genügend Power 

Wir tragen nicht nur die Lasten (Leid, Trauer, Angst, Wut) der Verletzungen mit uns, die wir in unserem Leben erlebt haben. Die Lasten unserer Vorfahren können genauso auf uns lasten, wie unsere eigenen. Das kann dazu führen, dass wir nicht die Kraft oder Stärke haben, einen Konflikt zu lösen. Es kann sogar dazu führen, dass wir mit diesen mangelnden Voraussetzungen den Konflikt eskalieren. Auch wenn das gar nicht unsere Absicht ist. Sollte das der Grund sein, warum sich ein Konflikt nicht lösen lässt, ist es ratsam, im Coaching dieses Fundament aufzubauen.

4. Es wird sprachlich richtig die Verletzung angesprochen und aufgelöst 

Das sprachliche Vorgehen in der Lösung eines Konfliktes scheint eine ganz simple und einfache Sache zu sein. Sitzen die Verletzungen jedoch tief, kann selbst das Finden von Worten, die das Gegenüber nicht verletzen, sehr schwierig sein. Es geht darum, Vorwürfe zu vermeiden und dem Gegenüber zu zeigen, was genau eine Verletzung verursacht hat.

5. Das Denken / das Denkgefühl (Brille) kann verändert werden 

Ein Konflikt ist gelöst, wenn man an den Konflikt zurückdenkt und keine unguten Gefühle entstehen. Mit unserer Empowering Methode erzeugen wir eine neue Brille. Das heißt, dass im Laufe der Konfliktlösung neue Bilder entstehen. Wir kommen zu der Erkenntnis, dass wir eventuell gar nicht so gehandelt hätten, wenn wir bereits vor dem Konflikt stark genug gewesen wären. Oder man kommt zu der Realisierung, dass man sich vielleicht gar nicht erst kennengelernt hätte. Ganz allgemein gesagt geht es darum, dass man die negativen Gefühle und Emotionen, die durch den Konflikt entstanden sind, nicht mehr mit der Person assoziiert.

Kann ich ohne Coaching was tun, um den Konflikt zu lösen? 

An dieser Stelle sollte gesagt werden, dass alle Tipps die man geben kann, genau wie ein Coachingprozess, individuell sind. Was für eine Person klappt, hat nicht unbedingt eine Wirkung bei einer anderen. Man kann allerdings probieren, ob es für einen selber was bringt.

Unsere Erfahrung zeigt, dass wenn man in der Lage ist die eigenen Anteile zu erkennen und aus der Konfliktsituation zu nehmen, sich schon etwas verändern kann.

Wenn eine Person A beispielsweise dazu neigt, seine gesamte Wut an einer anderen Person B auszulassen, dann kann es einen vermeidlich kleinen Konflikt eskalieren lassen. Die andere Person bekommt viel zu viel Wut ab, für die sie gar nicht verantwortlich ist. Erkennt Person A diese Dynamik, kann sie innerlich schon einmal die Wut zurücknehmen und das Leid der anderen Person erkennen, welches entstanden ist. Das kann dazu führen, dass Person A bereits mit einer wertschätzenden Haltung in die Klärung gehen kann.

Kann ich präventiv Konflikte vermeiden? 

Oft kündigen sich Konflikte in Form von Signalen an. Signale können in Form von Gedanken, Gefühle, Symptome, Träume, Ereignisse, Zufälle, Unfälle und Krankheiten in Erscheinung treten. Unsere Prägungen und Erfahrungen in unserem Leben und das, was unsere Ahnen uns mit geben, beeinflusst, welche Signale wir geschickt bekommen.

Ignorieren wir diese Signale, kann es sein, dass daraus unter anderem Konflikte entstehen.

Wir haben zum Thema Signalarbeit einen eigenen Artikel verfasst und eine Anleitung, wie man die Signalarbeit durchführt.

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